Digitaler Transformator: Mercedes-Benz Konzept IAA

2015   ICD Forschungsgebäude / Prototypen

Mercedes-Benz Design, Daimler AG
Institut für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung (Prof. A. Menges, S. Reichert)

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Digitaler Transformator: Mercedes-Benz Konzept IAA

Mercedes-Benz stellt auf der IAA in Frankfurt das neue 'Concept IAA' (Intelligent Aerodynamic Automobile) vor. Durch seine hochinnovativen Eigenschaften verschmilzt dieses Konzeptfahrzeug die permanenten Konflikte zwischen Funktion und Ästhetik auf eine neuartige, einzigartige Weise. Das 'Concept IAA' verfügt über zwei Design-Modi: Nach Erreichen einer Geschwindigkeit von 80 km/h wechselt das Auto automatisch vom Ästhetik-Modus in den extrem effizienten Aerodynamik-Modus. Durch aktive und adaptive aerodynamische Merkmale verändert das Auto seine Gestalt und erhöht damit die aerodynamische Effizienz von einem cw-Wert von 0,25 auf 0,19 - Weltrekord für ein viertüriges Coupé.

Die aktiven, adaptiven aerodynamischen Merkmale sind:

  1. Ein neuartiger, dynamisch steuerbarer, segmentierter Kühlergrill kann sich lokal öffnen und schließen, um stets den besten Kompromiss zwischen Motorkühlung und verbesserter Luftströmung zu erzielen.
  2. Unterhalb des Grills wird ein Frontspoiler nach hinten gezogen, um die Luft unter das Fahrzeug zu leiten.
  3. Zwei in den Stoßfänger integrierte Aero-Klappen bewegen sich nach außen und hinten, um die Luft über die Räder bzw. die vorderen Radkästen zu leiten.
  4. Durch die Fliehkraft verändern adaptive Felgen ihre Form von einem sportlichen 5-Speichen-Design hin zu einem flachen Scheibenrad und reduzieren auf diese Weise aerodynamische Turbulenzen deutlich.
  5. Im Heck fahren acht Segmente automatisch aus und verlängern die Fahrzeugform um 390 Millimeter, wodurch der Wirbelstrom minimiert wird.

 

Seit 2010 arbeiten das Institut für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung (ICD) und Mercedes-Benz Design in dem Forschungsprojekt 'Computational Design Strategies for Automotive Design' zusammen. Steffen Reichert (wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand am ICD) untersucht algorithmische Entwurfsmethoden und deren Anwendung für den Automobilentwurf. Er trug wesentlich zum Entwurf des 'Concept IAA' bei, insbesondere bei der Entwicklung der aerodynamischen Eigenschaften des Autos. Seine eigens entwickelten algorithmischen Entwurfsmethoden werden seit Beginn des Projekts eingesetzt. In Zusammenarbeit mit den Designern des Mercedes-Benz Advanced Design Center Sindelfingen erstellte Steffen Reichert ein computer-basiertes generatives 3D-Modell mit maßgeschneiderter Software. Dieses Modell ermöglichte es, die aerodynamischen Merkmale und Eigenschaften im dreidimensionalen Raum zu entwerfen und gleichzeitig beide Zustände des Fahrzeugs sowie die Übergangsphasen zu bewerten. Darüber hinaus entwickelte Steffen Reichert in Zusammenarbeit mit den Designern des Mercedes-Benz Advanced Design Center Como maßgeschneiderte Algorithmen, um eine neuartige CNC-Perforation für Sitz- und Türelemente für den Innenraum des Fahrzeugs effizient zu gestalten. Das daraus resultierende differenzierte Schlitzmuster lässt sich in seiner Topologie, Orientierung und Größe exakt an die Randbedingungen der Fertigungsteile anpassen.

Die 'Concept IAA' wird vom 17. bis 27. September auf dem Mercedes-Benz Stand auf der IAA in Frankfurt gezeigt.

 

Mercedes-Benz Design, Daimler AG
ICD Institut für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung Prof. Achim Menges

Wissenschaftliche Entwicklung

Steffen Reichert
In Zusammenarbeit mit Mercedes-Benz Design, Daimler AG

Kontaktinformation

 

Institut für Computerbasiertes Entwerfen und Baufertigung

Universität Stuttgart, Keplerstraße 11, 70174 Stuttgart

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